VEREINE UND VERBÄNDE AG Osteland Deutsche Schwebefähren setzen auf Buenos Aires "Osterrönfeld Declaration" verabschiedet / AG Osteland ehrt Mitglieder in Ostens Partnergemeinde Nachdem es in Großbritannien bei der Erarbeitung eines gemeinsamen internationalen Weltkulturerbe-Antrags für die letzten noch existierenden Schwebefähren zu bürokratischen Verzögerungen gekommen ist, sollen die Vorbereitungen nunmehr bis zum November 2014 abgeschlossen sein. Das bekräftigten Delegierte aus Argentinien, Spanien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland im September auf der 4. Konferenz des Weltverbandes der Schwebefähren (International Transporter Bridges Association) in Rendsburg, wo mit einem dreitägigen Volks- und Ruderfest mit rund 100.000 Teilnehmern zugleich das 100-jährige Bestehen der Eisenbahnhochbrücke und der Schwebefähre gefeiert wurde, die Rendsburg und die Osterrönfelder Partnergemeinde Osterrönfeld am Nord-Ostsee-Kanal verbinden. In einer "Osterrönfeld Declaration" erklären die Delegierten ihre Absicht, nach Abschluss der 2014 bevorstehenden Hundertjahrfeier der Schwebefähre in Buenos Aires den Unesco-Antrag unter der Führung Argentiniens auch dann einzubringen, wenn die Unterlagen für die drei britischen Schwebefähren in Newport, Warrington und Middlesbrough noch nicht vorliegen sollten. In diesem Eventualfall sollen die Briten ermutigt werden, später einen Erweiterungsantrag einzubringen. Bei dieser Vorgehensweise, die auf Antrag der deutschen Weltverbandsdelegation im historischen Rathaussaal der Stadt Rendsburg einstimmig beschlossen wurde, könnten auch die Schwebefähren Rendsburg - Osterrönfeld und Osten - Hemmoor im Erfolgsfall von 2015 an mit dem begehrten Unesco-Titel rechnen. Nachdem die älteste Schwebefähre der Welt im spanischen Bilbao bereits 2006 zum Welterbe erklärt worden ist, seien die Aussichten eines von Argentinien angeführten Sammelantrags der übrigen Fährbrücken positiv zu bewerten, zumal sowohl Ingenieurbauwerke als auch Lateinamerika bislang auf der Welterbeliste stark unterrepräsentiert seien, sagte der Darmstädter Industriearchäologe Dipl.-Ing. Dipl.-Ing. Rolf Höhmann vor 150 geladenen Gästen bei einem Empfang aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Hochbrücke, an deren Schwebefähre am selben Abend das über 200 000 Euro teure Lichtkunstwerk "Passagen" eröffnet wurde. Der Schöpfer des interaktiven Kunstwerks, der Hamburger Till Nowak, wurde in der Feierstunde ebenso wie Schwebefährenexperte Höhmann und Weltverbandssprecher Bölsche von Bürgermeister Pierre Gilgenast für den Einsatz zugunsten der historischen Ingenieurbauwerke mit dem "Rendsburger Quader" ausgezeichnet. 28 HEMMOOR MAGAZIN 15 / 2013 Die Kommunalpolitiker Bernd Sienknecht (Osterrönfeld), Carsten Hubert (Osten), Dirk Brauer (Hemmoor) und Klaus Dieter Ströh (Osterrönfeld) sowie der Philatelist und Brückenexperte Klaus Schmidt (Rendsburg) werden für ihren Einsatz für die Arbeitsgemeinschaft deutscher Schwebefähren von der AG Osteland mit dem "Goldenen Fährmann" geehrt. Nach der Weltkonferenz, deren Teilnehmer sich zum Abschluss in das Goldene Buch der Stadt Rendsburg eintrugen, tagte im benachbarten Osterrönfeld der Arbeitskreis Deutsche Schwebefähren innerhalb der AG Osteland, um neben dem Fährjubiläum auch das zehnjährige Bestehen des Weltverbandes zu feiern, bei dessen Gründung 2003 auch der Grundstein gelegt wurde für die Deutsche Fährstrasse Bremervörde - Kiel, für die jetzt 530 Mitglieder starke Arbeitsgemeinschaft Osteland und die Fährgemeinden-Partnerschaft zwischen Osten und Osterrönfeld. Erster Empfänger der aus diesem Anlass verfassten Osteland-Festschrift "Zehn Jahre Freundschaft im Zeichen der Schwebefähren" war der frühere Rendsburger Bürgermeister und heutige Kieler Innenminister Andreas Breitner, der zu den engagiertesten Förderern der Schwebefähren zählt. Von der AG Osteland wurden im Osterrönfelder Kanal-Café jeweils drei Vereinsmitglieder aus Schleswig-Holstein und aus Niedersachsen mit dem "Goldenen Fährmann" geehrt: Klaus Schmidt (Philatelisten Rendsburg) für die Initiierung von Ausstellungen, Sonderstempeln und Sonderumschlägen mit Schwebefährenmotiven, der Osterrönfelder Bürgermeister Bernd Sienknecht und der langjährige Bürgervorsteher Klaus Dieter Ströh für die Förderung der Gemeindepartnerschaft, der Ostener Bürgermeister Carsten Hubert für seinen Einsatz für Fähre, Fährmarkt und Fährplatz sowie der Hemmoorer Samtgemeindebürgermeister Dirk Brauer und - in Abwesenheit - der Hemmoorer Stadtbürgermeister Hans Wilhelm Saul für die Förderung der Internationalen Schwebefähren-Infomeile und die bevorstehende Neugestaltung des Fährkopfes im Ortsteil Basbeck. Begrüßen konnte der Osteland-Vorstand bei der Festveranstaltung in Osterrönfeld rund 50 Repräsentanten von Wassersport-, Radfahr-, Heimat, Schützen- und Fährvereinen, die am Wochenende auch das Hansecup Ruderrennen in Rendsburg und das Osterrönfelder Schützenfest nutzten, um die guten Kontakte zwischen Osteland und Kanalregion zu vertiefen. Ehrengäste das AG Osteland waren Maureen Hendon und Robert Reese vom Verein Friends of Newport Transporter Bridge, dem britischen Gegenstück zur Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre Osten-Hemmoor, die durch ihre Vorstandsmitglieder Karl-Heinz Brinkmann, Peter Burmester und Lothar Klüser vertreten war. Jochen Bölsche Susanne Mau (Stadt Rendsburg) freut sich über das Foto der "Schwesterfähre" an der Oste, mit dem ihr der Vorsitzende des dortigen Fährvereins, Karl-Heinz Brinkmann, für die Organisation der 4. Schwebefähren-Weltkonferenz dankte.
VB_Hemmoor-Magazin-Dez2013
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