VEREINE UND VERBÄNDE Landjugend Isensee Vortrag zur Deutschen Knochenmarkspenderdatei Am 24. Oktober hatten der Landfrauenverein „An der Oste“ und (V.l.n.r.) Die 1. Vorsitzenden der Landjugend Isensee Christoph Treuel und Eva Wilkens, 1. Vorsitzende der Landfrauen Amei von der Wense, Ilse von Bargen (erhielt vor einem Jahr eine Stammzellspende), Kassenführerin der Landfrauen Bärbel Horeis, Organisatorin Maja Rath, Heinrich Schrandt und Vertreterin der SPD-Fraktion Osten Silke Mahler. HEMMOOR MAGAZIN 15 / 2013 25 die Landjugend Isensee gemeinsam in das Gasthaus Enno Sieb in Osten-Schüttdamm eingeladen, um sich an diesem Abend über die Möglichkeiten der Typisierung und damit die Aufnahme in die Spenderdatei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zu informieren. Durch die Aufnahme in ein solches Spenderregister bietet die typisierte Person Menschen mit Blutkrebs die Chance auf Heilung. Solch eine Hilfe erhielt vor einem Jahr auch Ilse von Bargen, die auch an der Infoveranstaltung teilnahm. Damals erhielt sie eine Spende. Im Gasthaus Enno Sieb konnte Heinrich Schrand als Referent begrüßt werden. Er betreibt im Pius Hospital in Oldenburg, in dem er als Intensivpfleger arbeitet, ehrenamtlich einen von 17 DKMS-Stützpunkten in Deutschland. Einmal im Monat können sich Menschen dort typisieren lassen. Er organisiert außerdem Typisierungsaktionen. Dieses Engagement Schrands wuchs aus einem Schicksal innerhalb seines persönlichen Umfelds, und zwar mit der Leukämieerkrankung seines dreijährigen Neffen Jonas, bei dem eine Chemotherapie nicht anschlug. Einzig eine Stammzellspende hätte den Jungen noch retten können. Im Alter von fünf Jahren verstarb Jonas 2004. Seitdem sammelt sein Onkel Spenden und typisiert Menschen, damit die Zahl der potenziellen Stammzellspender steigt. Schrand schilderte in seinem Vortrag, dass über 70 % der Erkrankten, für die ein Spender gefunden wird, durch die Spende geheilt werden. Maja Rath, Vorstandsmitglied bei den Landfrauen, wurde durch die Fernsehsendung „Beckmann“ auf Heinrich Schrand aufmerksam. Sie nahm Kontakt zu ihm auf und besprach mit ihm die Idee, eine Vortragsveranstaltung zu organisieren. Mit ins Boot genommen wurde die Landjugend Isensee. Beide Vereine sammelten im Laufe des Jahres Spenden, um die Typisierungen an diesem Abend zu finanzieren. Eine Typisierung kostet ca. 50,00 Euro. Die erste Vorsitzende des Landfrauenvereins, Amei von der Wense, überreichte eine Spende über stattliche 2.000,00 Euro. Die Landjugend Isensee hatte auf ihrer Jahreshauptversammlung im April beschlossen, den Überschuss des diesjährigen Hobbyfußballturniers zu spenden. Die beiden ersten Vorsitzenden Eva Wilkens und Christoph Treuel überreichten einen Scheck von 817,79 Euro. Zudem spendete auch die SPD-Fraktion des Gemeinderats Osten 150,00 Euro. In seinem Vortrag berichtete Heinrich Schrand über den möglichen Ablauf einer Stammzellspende. Hier gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten. Die häufigste – bei ca. 85 % der Spenden – ist die periphere Stammzellentnahme aus dem Blut. Die operative Möglichkeit ist heutzutage eher selten. Diese Informationen haben viele Menschen nicht, dabei sind sie schon wichtig für die Entscheidung, ob man sich als potenzieller Spender zur Verfügung stellt. Auch anwesend war neben der Spendenempfängerin Ilse von Bargen ein Spender. Björn Rath spendete vor fast sechs Jahren Stammzellen. Leider war seine Spende nicht lebenserhaltend, wie er später erfuhr. Dennoch hat er einem Menschen die Hoffnung auf Heilung gegeben und er würde auch wieder spenden. Nach dem Vortrag hatten alle Teilnehmer, die die Kriterien für eine Typisierung erfüllten, die Möglichkeit dazu. Der Referent hatte alle notwendigen Utensilien dabei und so entschieden sich 29 Zuhörer dazu, potenzielle neue Lebensretter zu sein. Björn Rath
VB_Hemmoor-Magazin-Dez2013
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